Montag, 3. Mai 2010

Verlockende Renditen aus Griechenland


Diese Überschrift hat der Dejtlzwaig über einen Artikel von Andrea Cünnen im Handelsblatt vom 21.01.2009 gefunden. In dem
Artikel
werden Staatsanleihen aus Griechenland und Griechen Bonds angepriesen. Alle diese Investments rentieren um die 6 % jährlich. Die höchste Spanne seit Griechenland Mietglied der Währungsunion ist. Das ist ja schon über ein Jahr her, aber die Financial Times Deutschland titelt am 25.01.2010, also noch dieses Jahr mit: Griechenland begeistert mit Super – Rendite . Die Griechen platzieren eine fünfjährige Anleihe mit einer Rendite von 6,5 % jährlich. Wird sich wohl niemand finden, der so meschugge ist und im Frühjahr 2010 in griechische Papiere investiert. Irrtum! Profit macht blind. Nach wenigen Tagen war der Bond mit 20Milliarden Euro fast vierfach überzeichnet. "Die Rendite ist sehr attraktiv, und das Risiko, dass Griechenland in den nächsten fünf Jahren ausfällt, ist vernachlässigbar", sagte Jens-Oliver Niklasch, Kreditanalayst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). (1).

Solche Erfolgsaussichten führen dazu, dass die europäischen Investoren, allen voran die Schweizer, Franzosen und die Deutschen kräftig in Griechenland investieren. Alleine deutsche Banken riskieren 43 Milliarden USD. Hohe Rendite ist gleich hohes Risiko, die alte Weisheit ist außer Kraft gesetzt. Den Reibach wollen die Investoren einstreichen, das Risiko sollen wir alle tragen. Derleygn muß ma zaln. (2) Aber warum immer wir?

Jetzt wird ein Sündenbock gesucht und gefunden. Die faulen Griechen, gehen schon mit Mitte 50 in Rente, Förster bekommen eine Prämie für Arbeit im Freien, zu dem 14. Monatsgehalt gibt’s noch ein halbes Monatsgehalt als Ostergeschenk dazu … . Sogar die kulturellen Unterschiede werden herangezogen und das Klischee vom Griechen der kettchenschwingend, rauchend im Kaffeehaus sitzt wird malerisch bedient. Von alledem sind die Fachleute in den internationalen Geldhäusern überrascht worden.

Eins beruhigt den Dejtlzwaig; die Garantie die eine Republik geben kann, die selbst mit 1,7 Billiarden verschuldet ist, kann so viel nicht wert sein. Da hilft es auch nicht, dass sich die Bilderberger – Meschpoke erst letztes Jahr ausgerechnet, wo? … in Griechenland! getroffen hat.





Foto: Parthenon Quelle: Onkel Tuca GNU – Lizenz für freie Dokumentation

(1) Financial Times Deutschland online vom 25.01.2010 „Griechenland begeistert mit Super-Rendite“

(2) Derleygn: (jidisch) Das Geld oder der Verlust, der bei einem Scheitern des Geschäfts oder der Unternehmung bezahlt oder erlitten werden muss.

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